Action pur in Adelaide
Adelaide
Das Städtchen Drumherum
Adelaide ist eine schöne Stadt! Vor langer Zeit haben die Leute hier mal beschlossen, dass sie um den Stadtkern herum einen grünen Gürtel behalten wollen, und dass hat sich bis heute gehalten. So kommt es, dass um das überschaubare Zentrum auf allen Seiten einen Kilometer breiten Park gibt. Von da an erstrecken sich dann riesige Vororte bis an den Horizont.
Mehrlingsfest
Weil Lisa und ich im Flugi etwas geschlafen hatten, hauen wir uns nicht gleich in
die Federn.
Unser Hotel befindet sich genau am Südrand der Stadt, und über
die Strasse schliesst sich gleich der Park mit einem Spielplatz an.
Dort sind wir auch nicht alleine, denn der "südaustralische
Verein für Mehrlingsgeburten" führt hier sein jährliches
Weihnachtspicknick durch.
Obwohl wir die Eintrittsbedingungen nicht ganz erfüllen, dürfen
auch wir die mitgebrachten Gumpischlösser und den aufgestellten
Streichelzoo benützen.
Dass wir in Australien sind, wird uns spätestens jetzt bewusst:
- Es ist warm! (Und vorgestern in der Schweiz sind wir noch durch den Schnee zum Flughafen gepflügt :-)
- Es hat violette Bäume
- Papageien pfeifen uns um die Ohren. (Nein Richard, ich weiss nicht was für welche! Sie waren taubengross und grasgrün mit roten Unterflügeln)
- Man kann am Sonntag im Supermarkt einkaufen gehen
Nach der Wachablösung (Lisa geht schlafen, ich gehe mit Tom auf
den Spielplatz, Corinne pennt weiter), erkunden wir die Stadt. Sogar
mit halbschlafenden Kindern kann man das Zentrum durchqueren...
Zurück im Hotel schlägt der Jet-lag dann so richtig zu:
Ich schaffe es um 6pm kaum mehr, einen Abschnitt aus dem
Hobbit zu erzählen, und wir fallen alle ins Koma.
Feurio!
Die Nacht wird zu etwas speziellem. Um 1am sind alle hellwach und bewundern
die Aussicht auf das nächtliche Adelaide. Ich lese den Kindern
etwas vor und sie versprechen, nachher nochmals zu schlafen. Bei
Tom klappt das auch, Lisa und Corinne machen kein Auge mehr zu.
Um 4am stehen wir dann endgültig auf und lesen, hängen
an den Compi oder spielen Gameboy.
5am: Sirenengeheul! Tuut tuut blärr blärr huiuiuiu tönt es aus allen
Ecken und Enden.
Das muss der Feueralarm sein! Wir schnappen uns, was uns am wichtigsten
ist (Corinne: Die Kinder und einen Schuh; ich: Laptop; Pass oder
so: niemand) und stürzen uns über die Feuertreppe raus.
Ein lustiges Völkchen bildet sich so in der Lobby: Pyjamas und
Nachthemden, barfuss und in Unterhosen stehen alle rum!
Auch die Feuerwehr rückt sofort an und beginnt, dem ganzen auf
die Spur zu gehen. Offenbar ist im Liftkontrollraum irgendwas durchgeschmort
und verraucht...
Na ja, die Kids lernen nette Feuerwehrleute kennen und wir haben
unseren Schub an Action gehabt: Welcome to Australia!
Baden im Meer
Nach etwas Chrömle im Zentrum (und nasser Lisa, weil die Brunnen hier so anziehend
sind), fahren wir mit dem Tram(!)
ans Meer.
Weisser Strand, fast menschenleer, und das Wasser nur so kalt, dass
Tom und ich uns noch rein wagen. Gleichzeitig schlägt der Jetlag
wieder zu, und die Leute in den Läden fragen uns alle, wie wir
die Kinder so einfach zum schlafen legen können. (Na ja, irgendwann
fallen uns die Arme ab und wir legen sie einfach dort ab, wo's
gerade Platz hat...)
Diese Nacht geht es schon ein wenig besser, und Tom fragt erst ab 4am, ob er endlich aufstehen kann.
Camper
Heute morgen werden wir unseren Camper holen gehen!
Mit dem Taxi fahren wir in einen südlichen Vorort von Adelaide
zu Skippy Winnebago und rätseln schon beim Eintreten,
welcher der riesigen Camper wohl unserer sein wird. Tatsächlich
ist es einer der grösseren! Steve erklärt uns das Ding
rundherum und innen drin und fährt ihn uns zum Glück auch
noch rückwärts aus dem engen Hinterhof.
Während Corinne und die Kinder sich schon mal häuslich
einrichten, besorge ich schnell noch das wichtigste: Einen Adapter
für die seltsamen Australischen Netzstecker!
Auf dem Rückweg halten wir bei einem Second-hand Shop an und
kaufen uns ein Velo für gerade mal 15$. Damit können wir
hoffentlich bei Bedarf mal im nächsten Dorf einkaufen gehen...
Der Camper fährt sich einfach, wenn man sich mal an den Schalthebel
auf der linken Seite gewöhnt hat (und nicht dauernd Scheiben
wischt anstatt zu blinken :-), nur die Grösse ist nicht einfach
abzuschätzen. Trotzdem kriegen wir das Ding auf einen Parkplatz
beim Hotel, und die Kinder fallen schon das erste mal in ihrem neuen
Bett in Tiefschlaf.
Der Nachmittag reicht gerade noch aus, uns sonnensichere Hüte zu besorgen, auch wenn wir überrascht sind, dass die Läden alle schon um 5:30pm schliessen.
Morgen machen wir uns dann auf den Weg in den Norden: Flinders Range ist unser Ziel. Eine Bergkette gegen das australische Zentrum hin.
Der Jet-lag ist offenbar bei den Kindern überstanden. Der einzige, der schon um 4am aufstehen will, bin ich!