Wilde Küste
Great Ocean Road
Fahrt an die Küste
Von den
Grampians aus fahren wir nach
Warnambool, wo wir unsere Vorräte zu vernünftigeren Preisen wieder
aufstocken können, als in Halls Gap.
Hier beginnt die
Great Ocean Road, die von 1918-1932 an der Küste entlang bis
Geelong gebaut wurde. Sie soll DIE schönste Küstenstrasse der
Welt sein.
Der teure Campingplatz hier (40$ statt der üblichen 20-30$)
hat dafür Fitnessraum und Halb-Hallenbad mit Whirlpool. Vor
allem das letztere wissen die Kids und ich zu schätzen.
Kalksteinküste
Bei der Bay of Islands sehen wir zum ersten Mal die berühmte Küste. Tatsächlich
sind die ständig von der Brandung attackierten Kalksteinfelsen
eindrücklich. Die in braun-weissen Tönen leuchtenden Felsen,
die Kalknadeln und -Brücken im Meer - wir sind beeindruckt.
Überall der Küste entlang befinden sich Aussichtspunkte,
von denen wir einige ansteuern. Die
London-Bridge wurde 1990 bekannt: Der Teil, der die Felsen mit dem Festland verband,
stürzte ein, und zwei Leute fanden sich plötzlich auf der
neuen Insel ausgesetzt und mussten mit dem Helikopter gerettet werden.
In Port Campbell finden wir auf dem gestopft vollen Campingplatz einen
kleinen Notplatz vor. Ab jetzt dürften wir wohl Schwierigkeiten
haben, an der Küste ruhige Plätze zu finden...
Den Tag verbringen wir mit Sändelen und spazieren. Port Campell
markiert den Anfang der Surfstrände, die sich bis Geelong hinauf
aneinander reihen. Hier können wir auch zum ersten Mal einige
der Artisten auf den Brettern bewundern, die sich im - kalten - Wasser
(mit Neoprenanzügen) von den Wellen stürzen.
Regenwetter
Der Tag beginnt mit einem Gewitter. Was soll denn das? Wir haben doch
Ferien!
Na ja, packen wir halt im Regen zusammen und ziehen von dannen...
Auf dem Weg der Great Ocean Road entlang halten wir an, um das
Blow Hole zu besichtigen(ein langer Tunnel unter dem Meer). Tom und Lisa bleiben
mit dem Gameboy im Camper, während wir Hardcore-Touris uns durch
Wind und Regen kämpfen.
Auch bei den berühmten 12 Apostel (einigen spektakulären
Felsnadeln in der Brandung) bleiben die Kids im Trockenen. Hier kämpfen
wir vor allem mit extremem Wind auf der Klippe; wir werden beinahe
weggeblasen. Dieser Wind reisst aber auch eine Lücke in die
Wolkendecke, so dass wir einige schöne Fotos schiessen können.
Bezeichnenderweise hiessen die Aposteln im letzten Jahrhundert "Sau
und Ferkelchen". Das war wohl für die Touri-Industrie ein
bisschen zu wenig edel...
Regenwald
Die Strasse verabschiedet sich von der Küste, um sich die Berge hochzuwinden.
Hier oben wächst klassischer, "kalter" Regenwald.
Auf einem Pass gibt es einen kleinen Statepark Namens
Melba Gully. Dort machen wir halt, essen was kleines im Camper und unternehmen
einen Spaziergang durch den Urwald.
Es ist ein zauberhafter Wald durch den sich der Weg windet. Wir wandeln
bei strömendem Regen zwischen riesigen Farnen und Bäumen,
die mit Epyphyten beladen sind. (Epyphyten = Pflanzen, die auf anderen
Wachsen, ohne Parasiten zu sein)
Der Regen hört gerade zur rechten Zeit auf, so dass wir die
märchenhafte Stimmung mit Sonnenstrahlen geniessen können,
die die fallenden Tropfen zum glitzern bringen.
Hier steht auch einer der grössten Bäume Australiens: Ein
dreihundert Jahre alter Koloss, der am Boden wohl 30m Umfang hinbringt.
Auf der Weiterfahrt nach Apollo Bay nehmen wir zwei verregnete Hitchhiker
mit. Die beiden sind seit einigen Tagen hier am Wandern, waren dabei
aber ziemlich vom Wetterpech verfolgt.
In
Apollo Bay kriegen wir nur noch einen Platz für eine Nacht, und der hat
nicht mal Stromanschluss. Na ja, was solls.
Wir gehen ins Dorf, wo ich den Bericht von den Grampians hochladen
kann. Ich brauche bloss 50 Minuten, um die 5 Mega loszuwerden...
Nach einem feinen Essen wollen wir mit den Kindern auf den Rummelplatz.
Nachdem wir aber im Platzregen weichgespült werden, geben wir
schnell mal auf. Irgendwann muss ja wieder besseres Wetter kommen!
Surf
Auf dem fahrt nach Torquay halten wir hier und dort an, um Fotos zu machen, Wasserfälle
zu besichtigen oder Surfern am Strand zuzuschauen. Das Surfmekka
schlechthin ist aber der Ferienort Torquay selber, wo sich die Bretter
in den Wellen drängen.
Auf dem zweiten Campingplatz finden wir zum Glück noch Platz
und beschliessen, zwei Nächte zu bleiben. (Nicht zuletzt, weil
hier ein Zirkus gastiert, den die Kids nicht verpassen wollen)
Zirkus
Die Zeit vor dem Zirkusbesuch verbringen wir auf dem Abenteuerspielplatz
und - sehr zum Unmut von Corinne - mit längeren Geburtstagseinkäufen
für die beste Ehefrau und Mutter aller Zeiten (ohne selbige).
Der kleine Zirkus gefällt, auch wenn er nicht spektakulär
ist.
Tom und ich nützen nachher die Strandnähe zum Burgen bauen
und ins kalte Wasser springen, während sich Corinne und Lisa
ruhiger vergnügen.
Corinne hat Geburri
In der Nacht verbaue ich unseren ganzen Weihnachtsglitter, um die Atmosphäre
für Corinnes Geburtstag zu setzen. Am Morgen wecken wir die
Holde dann zum traditionellen Geburtstagszmorge, und sie darf unzählige
Geschenke auspacken.
(Vielen herzlichen Dank für die vielen Geburtstagswünsche!
Ich habe mich riesig gefreut!)
Leider können wir nicht allzu lange verweilen und müssen
weiterfahren.
Eigentlich will Corinne ja einen Geburri-Shopping-Tag in Geelong einlegen, aber nach langer Irrfahrt durch die grosse Stadt, wobei wir die passende Strasse zum Geld ausgeben nicht finden, fahren wir gleich weiter zu unserem nächsten Ziel: der Goldgräberstadt Ballerat.