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Gold and the City

Ballerat & Melbourne

Sa 10.1.04

In Ballerat quartieren wir uns für vier Nächte ein und machen uns zu Fuss auf ins Zentrum, um das Shoppen nachzuholen. Aber: es ist Samstag! Wieder mal haben alle Läden schon zu, als wir eintreffen, und so muss Corinne das Shoppen wohl auf Melbourne verschieben...
Immerhin geniessen wir dann noch ein perfektes indisches Essen, das Corinne von zu Hause aus gesponsert kriegt. (Ja, sie hat uns tatsächlich mitgenommen! Wir waren offenbar lieb genug. Vielen Dank auch! :-)

So 11.1.04

Goldfieber!

Sovereign Hilll - so heisst ein recht grosses Städtchen aus dem Jahre 1850, das man mitten in Ballerat originalgetreu nachgebaut hat. Jeden Tag wird es von 160 Vollzeitbeschäftigten und 250 Freiwilligen in Kostümen aus dem vorletzten Jahrhundert belebt.
Man kann beim Schmied reinschauen, es werden Wagenräder und Kutschen gebaut, Süssigkeiten hergestellt, eine Druckerei betrieben, Möbel geschreinert und gedrechselt und Gold gegossen. Dazu gibt es Hotels, Restaurants, Saloons, Apotheker, Fotographen, eine Post, Goldminen, Pferdekutschen, Reiter, Gemischtwarenläden, Bäcker, Stallungen, Polizisten und Soldaten, und vor allem einen Fluss, wo man Gold suchen kann.

Wir fahren mit der Kutsche und besuchen verschiedene Handwerksdemonstrationen, essen was im Restaurant und machen uns dann auf zum Gold waschen.
Zusammen mit vielen anderen setzen wir uns mit einer Goldwaschpfanne an den Fluss, lassen uns von den 'echten' Goldwaschern das Handwerk erklären und hoffen auf den grossen Fund.
Tatsächlich waschen wir aus dem Flusssand Gold raus! Na ja, es sind zwar nur winzige Splitter, aber immerhin! Lange nachdem Corinne mit den Kids zurück zum Campingplatz ist, bin ich immer noch am Gold waschen. Irgendwie wird man süchtig danach...

Mo 12.1.04

Zum Glück haben wir einen Zweitagespass für Sovereign Hills erstanden, so können wir uns heute in Ruhe das Goldmuseum anschauen und nochmals ins historische Städtchen gehen. In der Schule lernen wir, mit der Feder zu schreiben. Doch irgendwann wird es den Kids zu viel und sie gehen mit Corinne baden, und ich kann nochmals mit viel Fleiss an den Fluss, um Gold zu waschen. Vielleicht werde ich ja heute reich?

Di 13.1.04

Tierpark

Heute nehmen wir es wieder mal gemütlicher.
Am Mittag machen wir Sandwiches und fahren zu einem nahe gelegenen Tierpark. Dort kann man überall Kängis und sogar Emus füttern und sieht alle australischen Tiere von nahem. Wir können Koalas und Wombats streicheln und zusehen, wie Krokodile und Tasmanische Teufel gefüttert werden.
Die Kinder sind natürlich von den Kängis angetan und verschmusen die Tiere richtigehend. Mir machen die Wombats ziemlich Eindruck. Die recht grossen und kräftigen Tiere sind offenbar sehr eigenwillig und zerlegen so ziemlich alles, was ihnen in den Weg kommt, wenn man nicht aufpasst.

Später beim Barbeque lernen wir wieder viele Leute kennen. Das BBQ ist eine typisch australische Einrichtung: Überall stehen Grillstationen, wo man sich die Kochplatten teilt und - selbstverständlich mit einem Bier - immer mit den Leuten ins Gespräch kommt.

Mi 14.1.04

Melbourne

Wir fahren die 100km nach Melbourne und suchen uns einen nahe am Zentrum gelegenen Campingplatz, mitten in der Stadt. 'Nahe' ist aber in einer 5-Millionen Stadt, die sich über ca. 50x40km erstreckt, ziemlich relativ: Wie wir bald herausfinden, brauchen wir für die Fahrt in die Stadt mit Bus und Tram (ja, die gibts hier!) über eine Stunde.
Im Touri-Info Büro gäbe es sogar einen 'Welcome-Service': Freiwillige führen einem in der Landessprache einen halben Tag kostenlos in der Stadt rum! Wir entdecken aber lieber auf eigene Faust und fahren mit einem weiteren Tram an den Strand, wo wir einen Rummelplatz besuchen und Geisterbahn fahren, alle (ausser Tom) zum Coiffeur schicken und in einem lustigen Restaurant namens 'Scheherezade' die weltbesten(!) Wiener-Schnitzel essen.
Nach halb acht fährt leider kein Bus mehr, also müssen wir für die halbe Heimreise ein Taxi nehmen. Riesenstädte haben eben auch lange Heimwege...

Do 15.1.04

Melbourne (again)

Wieder gehts mit Bus und Tram in die Stadt. Corinne und die Kinder besuchen einen riesigen Markt, und ich brauche unbedingt Speicher für meinen alten Laptop. Zu lange habe ich mich jetzt bei jedem Mausklick herumgeärgert, weil das Ding dauernd am Swappen ist! Glücklicherweise kann mir schon im ersten Laden geholfen werden, und ab jetzt werde ich unsere unzähligen Bilder viiiiel schneller bearbeitet haben... (Immerhin haben wir bei Ferienhälfte schon 1800 Bilder verknipst. Digital hat halt auch den Nachteil, dass man die alle aussortieren muss :-)
Gleich nebenan finde ich ein anständiges Internetcafe, wo ich unseren letzten Bericht hochladen kann, und so kann ich schnell mal zur Kür übergehen: Bücher kaufen!
Am vereinbarten Treffpunkt übernehme ich die Kinder und Corinne darf shoppen gehen. Wir erkunden solange die South Bank, eine Passage am Fluss, wo man hervorragend Glace essen kann.
Heute kommen wir bei Zeiten zurück zum Campingplatz, so dass wir den letzten Bus noch erwischen...
Am Nachmittag habe ich tatsächlich Daniel erreicht, den Kletterkollegen aus den Grampians mit seiner Freundin, die uns japanisch ausführen wollten: Morgen abend sollen wir sie Downtown treffen.

Fr 16.1.04

Japanisch

Heute gehe ich zuerst alleine auf Stadtbummel und laufe mir den ganzen Tag die Füsse wund. Am Nachmittag kenne ich alle Buchläden und einen guten Teil von Downtown Melbourne.
Bei meinem Rundgang habe ich auch das IMAX Kino auskundschaftet, und als Corinne mit den Kindern kommt, gehen wir durch Chinatown dorthin. Auch Corinne stösst nach ihrem Einkaufsbummel zu uns, und so sehen wir auf der riesigen Leinwand 'Santa vs the Snowman' in 3-D. Fantastisch, wie der Streifen gemacht ist! Die 3-D Computeranimation ist so gut, dass es Lisa zu viel wird: Sie sieht sich den Film lieber ohne 3-D-Brille an.

Wie verabredet treffen wir Daniel und Yuki und besuchen 'das beste japanische Restaurant der Stadt'. Yuki bestellt alles, und wir lassen uns überraschen. Sake, Sushi und Miso Suppe hätten wir wohl auch genommen, aber all die anderen Köstlichkeiten, die heute abend vom Tisch in unsere Mägen wandern, hätten wir uns nicht mal zu bestellen getraut!
So wird es bei viel Sake und anregendem Gespräch später und später. Die Kinder halten wir mit Gameboy spielen bei der Stange, wobei Tom sich zwischendurch immer wieder mal einen rohen Fisch schnappt. Lisa schläft dann bei Tisch ein, und irgendwann verfrachten wir uns in ein Taxi. Die Heimfahrt ist dank dem alten Griechen am Steuer sehr lustig und unterhaltsam, kennt er doch die Stadt wie seine Westentasche.
Vielen Dank für den freundlichen Abend, Daniel und Yuki!

Sa 17.1.04

Dandenong Ranges

Da wir keine detailierte Karte der Melbourner Vororte haben, verfransen wir uns auf dem Weg aus der Stadt wieder mal sinnlos. Irgendwann kommen wir sogar in einen kleinen Stau, weil wir an einem Tennisplatz vorbei müssen, wo gerade Australian Open gespielt wird...

Nordwestlich von Melbourne liegen die Dandenong Ranges, eine kleine Berggruppe, die von Regenwald bedeckt ist.
Auf einem Parkplatz machen wir Rast und spazieren durch die Baumriesen zu einem kleinen Wasserfall (Betonung auf klein).
Interessanter sind aber allemal die Papageien, die uns in Scharen beim Parkplatz erwarten. Es sind vor allem Crimson Rosellas (Pennantsittiche) und einige Königssittiche, die sich offenbar gewohnt sind, hier gefüttert zu werden. Tatsächlich kriegen wir von Einheimischen einige handvoll Papageienfutter und werden schnell zum Mittelpunkt der Vögel. Toms Arme sind auf jeden Fall nachher ziemlich zerkratzt.

Weiter geht die Fahrt aus den Bergen raus nach Healesville, wo wir einen idyllischen Campingplatz finden. Der liegt im Wald an einem Flüsschen und einem See, hat Spielplatz, Pool und sogar einen kleinen Golfplatz!
Hier gefällt es uns, und wir werden wohl einige Tage bleiben.

So 18.1.04
Mo 19.1.04

Relax

Die nächsten Tage verbringen wir mit spielen, baden, lesen, golfen und sonstwie locker. Auf dem kleinen 7-Loch Golfplatz darf man für $2 inklusive Schläger spielen, und wir machen uns einen Spass daraus, Bälle in die Landschaft zu hauen.
Viele Vögel sehen wir hier: auf dem Platz hausen Ibise und wir erspähen zum ersten Mal die seltenen schwarzen Gelbschwanzkakadus.
Corinne hat eine unheimliche Begegnung der arachidnen Art, und wir gehen alle voller Freude die riesige Spinne in der Damendusche anschauen.

Morgen werden wir uns auf die Reise der Küste entlang Richtung Sydney machen.