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Schöner Flug über's Toggenburg

Ebenalp-Säntis-Churfirsten

So, 29.4.2007
Nach zwei Familientagen im Legoland darf ich die schönen Flugtage am Wochenende ausnutzen. Nachdem ich gestern mit einigen PARAnoias und zugewandten Piloten in Fanas war, fahren Schufi und ich heute in den Alpstein. Wie wir zum wie immer rammelvollen Startplatz kommen, hebt gerade Tristan vor uns ab. Aha, offenbar hatten einige die gleiche Idee...

flight track in google earth

Hinten auslegen, zusammenraffen, Zeugs vorne hin schmeissen, eine nette Dame zieht noch ein wenig am Tuch und schon bin ich weg! Vom Nordost wird die Thermik ins Tal versetzt, trägt aber zuverlässig hoch. Immer schön auf die Schutzgebiete achtend fliege ich nach einer Viertelstunde Richtung Säntis. Schufi lässt sich von den vielen Wolken abschrecken und geht das Flachland erkunden.

Vor mir sehe ich einen anderen Schirm, der auch am Säntis vorbei zieht, und ich beschliesse, in seinem Fahrwasser ins Toggenburg vorzudringen. Leider bin ich ein wenig tiefer, und muss mich darum vom Wind am Silberplatten vorbei durch eine Lücke in den schroffen Zacken blasen lassen, bis ich am Lütisputz gegen 3000m machen kann.
Jetzt ist der Flug Genuss pur: über dem Toggenburg kann ich an den tieferen Wolken vorbei ziehen und sogar daran aufsoaren. Was für ein Gefühl, neben den riesigen Wattebäuschen entlang segeln zu können!

Nun Richtung Amden. Der Schirm vor mir kratzt tief am Gelände, ich drehe ein wenig ab und fliege zum Leistchamm, von wo ich in bequemer Höhe wieder mal den unvergleichbaren Flug den Churfirsten entlang zum Gonzen in Angriff nehme. WUNDERSCHÖN!
Beim Gonzen angekommen kann ich aus 1700m den Modellfliegern die Thermik zeigen, die sie unter mir sofort mit ihren grossen Fliegern belegen. Nur - wohin von da? Zurück zur Ebenalp wird's gegen den Nordost kaum reichen und im Prättigau wachsen die Wolken auch schon ziemlich hoch. Also zurück, nochmals den Churfirsten entlang näher nach Hause!
Allerdings habe ich den Wind unterschätzt: Vor dem Chässerrugg spült es mich mit 8m/s gnadenlos runter! (Später musste ich den Begriff 'Bisenlücke' für diesen Spülgang lernen.)
Macht nichts, ich vernichte den Rest der Höhe SATend und lande nach einem ungeplanten, super schönen Flug in Walenstadt. Zweieinviertel Stunden und 55km waren's.

Es reicht sogar noch für ein Bier, bevor der Bummelzug abfährt. Mein Fliegerherz kommt wieder voll auf seine Kosten :-)